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Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
sehr geehrte Damen und Herren,
ich wende mich an Sie als Elternteil, dem wichtig ist, Verantwortung vorzuleben – insbesondere Ehrlichkeit und Verlässlichkeit. Genau deshalb bereitet mir nicht die Streichung des Kinderstartgeldes die größten Sorgen, sondern die Art und Weise.
Vor wenigen Monaten wurde das Kinderstartgeld als zentrale Zukunftsleistung Bayerns präsentiert. Viele Familien haben – auch bei der Planung für die Elternzeit – mit dem Kinderstartgeld gerechnet. Schon die faktische Halbierung des Familiengeldes, die angekündigt worden war, ist für die Eltern eine Herausforderung gewesen. Familien wurde zugesichert, dass die Auszahlung ab dem 01.01.2026 beginnen werde. Diese Zahlen waren konkret und verbindlich kommuniziert. Umso unverständlicher ist es nun, dass dieselbe Leistung kommentarlos zurückgezogen wird – obwohl die Haushaltslage bereits damals bekannt war.
Es entsteht der Eindruck, dass politische Aussagen getroffen wurden, die schon zum Zeitpunkt der Ankündigung nicht haltbar waren. Als Eltern müssen wir unseren Kindern vermitteln, dass man zu seinem Wort steht und Verantwortung übernimmt, wenn man Fehler macht. Das erwarte ich auch von politischer Führung.
Beispielsweise sollte das Gremium des Landeselternbeirats Bayern vor solchen weitreichenden Entscheidungen mit eingebunden werden.
Wir – viele Familien in Bayern – fordern deshalb eine Übergangslösung, die zumindest teilweise einlöst, was verbindlich angekündigt wurde. Und wir erwarten eine klare, ehrliche Erklärung, wie es zu dieser widersprüchlichen Kommunikation kommen konnte.
Ich bitte Sie daher um eine transparente Stellungnahme zu folgenden Punkten:
Warum wurde das Kinderstartgeld trotz bekannter Finanzlage als sichere Leistung angekündigt – samt konkretem Starttermin?
Welche Maßnahmen plant die Staatsregierung, um künftig glaubwürdig und realistisch zu kommunizieren?
Wie soll das beschädigte Vertrauen der Familien wiederhergestellt werden – und welche Übergangslösung ist vorgesehen, um die gebrochenen Zusagen zumindest abzufedern?
Und wer garantiert uns nach diesen widersprüchlichen Aussagen, dass das Geld am Ende überhaupt im System der Familienförderung ankommt – und nicht erneut lediglich angekündigt, aber später wieder kassiert wird?
Familien tragen täglich große Verantwortung. Wir brauchen Verlässlichkeit, Ehrlichkeit und eine Kommunikation auf Augenhöhe. Ich bitte Sie daher um Transparenz und konkrete Schritte, um das entstandene Vertrauensdefizit zu beheben.
Mit freundlichen Grüßen,
[Name / Familie]
[Ort]