Betreff: Entscheidung zum Wegfall des Kinderstartgeldes – Fragen zur Verlässlichkeit, Wertschätzung und Transparenz

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,

sehr geehrte Damen und Herren,

ich schreibe Ihnen als Mutter/Vater eines Kindes, das am [Datum] geboren wurde, und wende mich mit großer Sorge und Enttäuschung an Sie.

Die kurzfristige Entscheidung, das angekündigte Kinderstartgeld für Kinder ab 2025 nicht einzuführen, trifft uns als Eltern mitten ins Herz – und in unser Vertrauen.

1. Verlässlichkeit politischer Zusagen – ein Wert, der bröckelt

Familien planen langfristig und bauen auf das, was von der Staatsregierung kommuniziert und zugesagt wird.

Wenn eine öffentlich groß angekündigte Leistung so plötzlich zurückgenommen wird, stellt sich für uns unweigerlich die Frage, wie verlässlich politische Aussagen künftig noch sind.

Es ist kaum vermittelbar – weder uns selbst noch irgendwann unseren Kindern –, warum Versprechen nicht eingehalten werden müssen, obwohl Familien ihre Entscheidungen darauf aufgebaut haben.

2. Eltern fühlen sich getreten statt geschätzt

Was uns besonders trifft: Die Entscheidung kam ohne Vorwarnung, ohne Übergangslösung und ohne Dialog mit Elternvertretungen.

Damit entsteht das Gefühl, dass Familien nicht als Partner betrachtet werden, sondern als nachrangige Größe im politischen Alltag.

Wir tragen die Hauptlast in der Erziehung, der Betreuung, der finanziellen Verantwortung und im emotionalen Alltag – und gleichzeitig werden wir an zentralen Stellen nicht einbezogen. Wir schaffen die Zukunft des Landes!

So entsteht der Eindruck, dass unsere Lebensrealitäten und Herausforderungen nicht ausreichend wertgeschätzt werden.

Insbesondere wünsche ich mir, dass der Landeselternbeirat in dieser Thematik ausdrücklich gehört und beteiligt wird.

Es gibt dieses Gremium genau aus dem Grund, familien- und bildungspolitische Entscheidungen aus Elternperspektive zu beurteilen und die Staatsregierung fachlich wie praktisch zu beraten.

Wenn der Landeselternbeirat – trotz seiner demokratisch legitimierten Rolle – nicht einbezogen wird, wirkt das für viele Eltern so, als wären ihre Interessen und Perspektiven politisch zweitrangig.

3. Zweifel, ob das Geld tatsächlich bei den Kindern ankommt