Perspektive als Elternteil: Erwartung an Führung, Ehrlichkeit und Vorbildfunktion

Betreff: Kinderstartgeld – Was ich als Elternteil von politischer Führung erwarte

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,

sehr geehrte Damen und Herren,

ich schreibe Ihnen nicht nur als Bürger, sondern vor allem als Elternteil.

Ich trage Verantwortung für mein Kind – und damit auch die Verpflichtung, ein Vorbild zu sein.

Ich möchte meinem Kind beibringen, dass Worte Gewicht haben, dass Ehrlichkeit zählt und dass man zu seinen Entscheidungen steht, auch wenn sie unangenehm sind.

Gerade deshalb fällt es mir schwer, die jüngste Entscheidung zur Streichung des Kinderstartgeldes nachzuvollziehen – nicht wegen des Inhalts, sondern wegen der Art und Weise.

Ich möchte offen sein: Ich halte das Kinderstartgeld selbst für keine besonders sinnvolle Leistung.

Ein bezahlbarer Krippenplatz, ausreichend Personal und verlässliche Betreuung sind für Familien weit wichtiger als eine Einmalzahlung.

Ich kann also sehr gut verstehen, wenn finanzielle Prioritäten neu gesetzt werden müssen.

Aber es geht hier nicht um die Streichung an sich.

Es geht um das Wie.

Vor einem halben Jahr wurde das Kinderstartgeld als bayerische Zukunftsleistung präsentiert, als Beweis dafür, dass Bayern das familienfreundlichste Bundesland sei.

Nun wird dieselbe Leistung kommentarlos wieder einkassiert.

Die Haushaltslage war damals bekannt – und genau deshalb entsteht der Eindruck, dass bewusst Aussagen getroffen wurden, die nicht der Realität entsprachen.

Ich muss als Vater meinen Kindern beibringen, dass Lügen keine Option sind.

Dass man Verantwortung übernimmt, wenn man Fehler macht.